Verkehrsminister Winfried Hermann besucht die Noerpel-Gruppe in Heidenheim

Im Rahmen seiner Sommertour besuchte Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann Anfang September den Standort Heidenheim der Noerpel-Gruppe. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die Themen Nachhaltigkeit, alternative Antriebstechnologien sowie die politischen Rahmenbedingungen für eine klimafreundliche Logistik. Vorständin Judith Noerpel‑Schneider, Nico Schneider (Niederlassungsleitung Logistik) und Alexa Toberer (Niederlassungsleitung Spedition) führten durch den Termin.


Die Noerpel-Gruppe empfing Verkehrsminister Hermann und seine Delegation in dem 37.600 Quadratmeter großen Logistikzentrum in Heidenheim (In den Seewiesen). Judith Noerpel‑Schneider stellte den Teilnehmenden die Unternehmensgruppe vor und präsentierte zentrale Nachhaltigkeitsaktivitäten. Es folgten eine Diskussionsrunde über alternative Antriebstechnologien, ein Rundgang durch die Logistikhalle sowie die Vorführung eines Elektro‑Lkws.


Alternative Antriebe im Fokus
Klimaneutrale Transporte bildeten auch den thematischen Schwerpunkt des Besuchs. Noerpel berichtete von durchweg positiven Erfahrungen mit elektrisch betriebenen Rangierfahrzeugen in der Hoflogistik. Auch im Schwerlastverkehr sammelt das Unternehmen Praxiserfahrungen und setzt am Hauptsitz Ulm bereits einen E‑Lkw ein. Die Anschaffungskosten für E‑Sattelzugmaschinen haben sich zwar deutlich reduziert, liegen aber weiterhin um mehr als 20 Prozent über denen konventioneller Fahrzeuge. Auch der Aufbau der erforderlichen Ladeinfrastruktur bleibt kostenintensiv. „Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema in unserer Branche. Klimaneutrale Transporte werden von unseren Kundinnen und Kunden zunehmend nachgefragt – fast jede Ausschreibung enthält mittlerweile entsprechende Anforderungen“, erklärte Judith Noerpel-Schneider.


E-Lkw bevorzugt, Wasserstoff für Industrie
Auch ein mit Wasserstoff betriebenes Fahrzeug setzte Noerpel am Standort Heidenheim im Probebetrieb ein. Verkehrsminister Winfried Hermann ordnete die Technologie ein: Der Aufbau einer flächendeckenden Wasserstoff‑Infrastruktur und die Produktion von grünem Wasserstoff seien derzeit die zentralen Herausforderungen. Angesichts der rasanten Weiterentwicklung der Batterietechnologie und der damit deutlich gestiegenen Reichweiten batterieelektrischer Lkw sehe er diese Technologie als Kerntechnik an; das anfänglich angenommene Modell „E‑Lkw“ nur für Kurzstrecken zu nutzen und Wasserstoff für Langstrecken habe die Technik überholt. Aufgrund der Kosten und der aufwendigen Produktion von grünem Wasserstoff werde sich die Entwicklung im Verkehr weiter Richtung Elektrifizierung bewegen. „Grüner Wasserstoff ist knapp und wird vor allem in der Industrie gebraucht – im Güterverkehr ist aufgrund der Reichweitenfortschritte der batterieelektrische Lkw der Standard“, so Verkehrsminister Hermann.


Die Unternehmensvertreter:innen unterstrichen, dass die Transformation hin zu klimaneutralem Transport nur mit entsprechender politischer Unterstützung zu bewältigen sei. „Eine Mautbefreiung für emissionsfreie Lkw ist ein Anfang, reicht aber nicht aus“, sagte Judith Noerpel‑Schneider. „Es braucht verlässliche, langfristige Rahmenbedingungen – von Förderprogrammen für Ladeinfrastruktur bis hin zu klaren Leitplanken in Ausschreibungen. Dazu gehört zum Beispiel auch Klarheit darüber, wie lange die Mautbefreiung für emissionsfreie Lkw gelten wird und welche Infrastruktur die Politik künftig priorisiert und fördert – Wasserstoff‑Tankstellen oder Ladesäulen für batterieelektrische Lkw. Nur so haben Unternehmen die notwendige Planungssicherheit für ihre Investitionen.“


Gemeinsamer Weg zu den Klimazielen
Für die Noerpel-Gruppe war der Besuch von Minister Hermann ein wertvoller Praxisdialog: „Die Umsetzung der UN‑Nachhaltigkeitsziele (SDGs) können nur im engen Zusammenspiel von Politik und Wirtschaft erreicht werden. Deshalb ist dieser konstruktive Austausch für uns von großer Bedeutung und wir möchten uns dafür bei Verkehrsminister Hermann bedanken“, resümierte Judith Noerpel‑Schneider.